Wiener Staatsoper/Vienna Stateopera 2019 Commedia Lirica in drei Akten
von Giuseppe Verdi
FALSTAFF 2019
Besetzung
Carlos Alvarez, Simon Keenlyside, Monika Bohinec, Jinxu Xiahou, Olga Bezsmertna, Hila Fahima
„Als ich keines Wortes fähig aus dem Festspielhaus hinaustrat, da wusste ich, dass mir das Größte, Schmerzlichste aufgegangen war, und dass ich es, unentweiht mit mir durch mein Leben tragen werde.“ – Nein, nicht Richard Wagner spricht hier über seinen Parsifal, sondern der junge Gustav Mahler, späterer Wiener Hofoperndirektor, der das Bühnenweihfestspiel 1883, im Jahr nach der Uraufführung, erlebte. Parsifal, das letzte Musiktheaterwerk Wagners: Das ist, wie sein Tristan, nicht nur Musik, Theater, Aktion, Raum, künstlerische Tiefe und Vielgestaltigkeit, sondern schlichtweg ein Mythos. Sowohl was die inhaltliche Stoffgestaltung anbelangt als auch in seiner Bedeutung in der gesamten europäischen Kulturgeschichte. Nicht umsonst verpasste Wagner diesem Werk eine (kunst-)religiöse Stilisierung …
Berühmt ist die Geschichte, dass Giuseppe Verdi, nach seinem frühen Misserfolg im Bereich der heiteren Oper, diese Zeit seines Lebens konsequent und umfassend mied. Bis er am Ende seines langen Schaffens als letztes Musiktheaterwerk einen Falstaff – basieren auf Shakespeare – schuf und sich so wieder der musikalischen Komödie zuwandte. Und was für einer! Denn seit Donizettis Don Pasquale, also seit 50 Jahren, hatte es keine nennenswerte heitere italienische Oper mehr gegeben, Verdi betrat somit praktisch Neuland und konnte die musikalische Komödie (und auch sich) neu erfinden. Herausgekommen ist eine Oper, die mit doppelbödigem Witz und in höchster Virtuosität die amourösen Irrfahrten Falstaffs abhandelt, um schließlich fulminant in der berühmten Schlussfuge zu enden, die lautet: Tutto nel mondo è burla – Alles in der Welt ist ein Scherz!